Heinrich von Kleist, Prinz Friedrich von Homburg - Inhaltsangabe
280 Wörter, 1.800 Anschläge
Der tapfere Reiterführer des großen Kurfürsten, der junge Prinz von Homburg, ist oft von traumhaften Zuständen befallen. Ein Scherz, den der Kurfürst mit dem Prinzen in solcher Stunde ausführt, wobei diesem der Handschuh der Prinzessin von Oranien, die er liebt, ohne zu wissen wie, in den Fingern bleibt, macht ihn im wachen Zustande zerstreut, und er überhört im Kriegsrat den wichtigen Befehl, daß er am nächsten Schlachttage nicht ohne ausdrückliche Order den Feind angreifen solle. Als die Schlacht um Fehrbellin tobt, glaubt der Prinz seinen Zeitpunkt gekommen, greift mit der Reiterei ein und erringt einen glänzenden Sieg über die Schweden. Doch der Kurfürst, dem die militärische Disziplin über alles geht und dem der voreilige Angriff den Plan der vollständigen Vernichtung des Feindes zerstörte, läßt den Prinzen gefangen setzen und zum Tode verurteilen.
Anfänglich glaubt Homburg nicht an einen so ernsten Ausgang, doch wie ihm die Gewißheit wird, geht eine seltsame Umwandlung mit dem Helden vor, und unmännliche Todesfurcht überfällt ihn. In einer Unterredung mit der Prinzessin von Oranien fordert er deren Fürsprache beim Kurfürsten. Aber auch die Offiziere, an deren Spitze der alte, ehrliche Kottwitz, bitten um Gnade. Der Kurfürst läßt den Prinzen kommen und fragt ihn selbst auf seine Ehre hin, ob er als Soldat den Tod verdient habe. Da erwacht der Heldengeist wieder, und erschüttert antwortet Homburg: Ja!
Der Kurfürst will nun selbst den tapferen Mann für sich erhalten und fragt die Offiziere, ob sie es mit dem Prinzen noch einmal als Führer wagen wollen. Freudig stimmen diese zu. - Das Glück endet nun, wie es begonnen. Abermals benutzt der Kurfürst einen traumhaften Zustand des Prinzen, um ihm durch die Hand der Prinzessin von Oranien Gnade zu gewähren.
Entstanden vor dem Ersten Weltkrieg