Heinrich von Kleist, Das Käthchen von Heilbronn - Inhaltsangabe (2006)

2.300 Anschläge


Der Waffenschmied Theobald Friedeborn hat den Grafen Friedrich Wetter vom Strahl angeklagt, seine fünfzehnjährige Tochter Käthchen durch teuflische Magie an sich gefesselt zu haben. Das Femegericht aber spricht den Grafen frei, denn Käthchen, so die Feststellung, hatte ihren Vater freiwillig verlassen und war dem Grafen in blinder Ergebenheit auf Schritt und Tritt gefolgt.

Der Rheingraf vom Stein sagt Graf Wetter vom Strahl im Namen seiner Verlobten Kunigunde von Thurneck die Fehde an. Durch Zufall findet Strahl die von einem früheren Verlobten entführte Kunigunde gefesselt in einer Köhlerhütte. Er befreit sie und beschließt, von ihrer Dankbarkeit und ihrem Verzicht auf den umstrittenen Besitz geblendet, Kunigunde zu heiraten, zumal ihre Herkunft mit einem Traum des Grafen in Verbindung steht: In der Silvesternacht hatte ihm ein Engel eine Kaisertochter als Ehefrau verheißen.

Käthchen hat erfahren, daß der Rheingraf die Burg Thurneck angreifen will. Sie kann den sich reserviert verhaltenden Grafen aber nicht rechtzeitig warnen, die Burg geht in Flammen auf. Kunigunde schickt Käthchen mit teuflischer Berechnung ins Feuer, doch ein "Cherub" führt diese auf wunderbare Weise aus dem zusammenstürzenden Haus. Der Graf begreift, daß Kunigunde skrupellos Menschenleben aufs Spiel zu setzen bereit ist, und lernt allmählich – der Rheingraf wird inzwischen in die Flucht geschlagen – Käthchens wahres Wesen kennen. Er spricht die unter einem Holunderbusch Schlafende an und erfährt so, was Käthchen selbst nicht bewußt ist: Sie hat in der Silvesternacht geträumt, ein Engel habe ihr den Grafen als Bräutigam zugeführt. In Käthchens Traum findet der Graf die Lösung des eigenen Rätsels. Strahl verkündet, daß Käthchen die Tochter des Kaisers ist und seine Frau werden soll. Käthchens dagegen protestierenden Vater besiegt er im Zweikampf allein durch seinen Blick. "Die Welt wankt aus ihren Fugen!", ruft der Kaiser aus, als er nach diesem als Gottesurteil empfundenen Zweikampf Beweise dafür findet, daß Käthchen seine illegitime Tochter ist. Käthchen entgeht einem Giftanschlag Kunigundes, die als böse "Giftmischerin" entlarvt wird. Das immer noch naiv-unwissende Mädchen, das bei Strahls Worten "Käthchen! Meine Braut! Willst du mich?" in Ohnmacht fällt, wird schließlich vom Grafen zur Hochzeit geführt.


 

Nach einer neueren Inhaltsangabe bearbeitet von Günther Emig