Heinrich von Kleist, Amphitryon - Inhaltsangabe

390 Wörter, 2.550 Anschläge


Bei dem Drama handelt es sich um ein Verwechslungsstück mit dem Gott Jupiter, der sich als Amphitryon ausgibt, und dem Götterboten Merkur, der sich als Sosias präsentiert. Diese Rol-leneinnahmen führen zu großer Verwirrung, sowohl unter den jeweiligen Doppelgängern selbst als auch gegenüber ihren Frauen. Somit wird gleichzeitig die Liebe aufs Spiel gesetzt. Amphitryon, Feldherr der Thebaner, und sein Diener Sosias befinden sich in einer Schlacht mit den Athenern außerhalb Thebens. Diese Gelegenheit nutzt Jupiter, um im Schloss von Theben einzukehren und Amphitryons Frau Alkmene näher zu kommen, da er sich in sie ver-liebt hat. Als Begleiter nimmt er den Götterboten Merkur mit auf die Erde. Nun gelingt es Amphitryon sehr schnell die Athener zu besiegen. Darum schickt er Sosias nach Theben zurück, um dort seinen Sieg zu verkünden. Vor allem aber soll er seiner Frau seine frühzeitige Heimkehr mitteilen - so beginnt das Stück. Auf dem Weg dorthin trifft Sosias auf Merkur, der sich als Sosias ausgibt. Er beharrt so sehr auf dieser Identität, dass Sosias nachgibt, ihn eines Besseren zu belehren. Im Schloss hat Jupi-ter bereits die Rolle des Amphitryon eingenommen. Nachdem schließlich beide, Sosias und auch Amphitryon selbst, wieder im Schloss sind, tref-fen ihre Frauen mal auf die Doppelgänger und mal auf ihre tatsächlichen Ehemänner. Da das, was die Männer den Frauen sagen, aber oft widersprüchlich ist, kommt es zu Konflikten zwi-schen den Paaren. Amphitryon und Sosias zweifeln zwischenzeitlich an ihrer selbst. Sie fügen sich sogar und stimmen ihren Doppelgängern zu, dass diese Amphitryon bzw. Sosias seien. Doch ganz geben sie ihre Persönlichkeit nie auf. Bis zum Schluss "kämpfen" sie um ihre Identität. Am Ende des Stücks treffen Amphitryon und Sosias mit ihren Doppelgängern und den Ehe-frauen aufeinander. Es herrscht große Verwirrung. Alkmene sowie die Frau des Sosias, Charis, wissen nicht, wem sie Glauben schenken sollen, nehmen jedoch eher den Täuschenden ihre Rolle ab als ihren Ehemännern. Alkmene soll schließlich den Beweis für den wahren Amphitryon liefern, jedoch fällt sie auf-grund ihrer Verwirrtheit in Ohnmacht. Jupiter löst am Ende nach einigem Hin und Her das Verwechslungsspiel auf und Merkur gibt sich ebenfalls preis. Als Entschuldigung für die Umstände erfüllt der hohe Gott dem Hausherrn einen letzten Wille, und zwar den einen mächtigen Sohn zu bekommen. Dieser, so kündigt Jupiter an, wird Herku-les heißen und zwölf großartige Taten vollbringen, die ihn später in den Olymp führen.


Autorin: Julia Sonntag im Rahmen des Proseminars "Heinrich von Kleist: Drama" an der Universität Paderborn, Sommersemester 2006. Dozent: Dr. Stefan Elit