Heinrich von Kleist, Die Familie Schroffenstein - Inhaltsangabe

600 Wörter, 4.370 Anschläge


1. Akt: Raimond/Rupert Schroffenstein schart sich mit seiner Familie nach Beendigung der Messe für seinen tot gefundenen Sohn Peter um dessen Sarg. Da ein Mann, der bei der Leiche gefunden wurde, auf der Folter den Namen "Alonzo/Sylvester" gerufen hat, welcher der regierende Graf des anderen, wegen eines Erbvertrages verfeindeten Teiles der Familie ist, glaubt Raimond/Rupert, dass diese seinen Sohn hat töten lassen. Er schickt daraufhin einen Ritter dorthin nach Gossa/Warwand, um ihm seine Rache verkünden zu lassen.

2. Akt: Rodrigo/Ottokar, Raimonds/Ruperts unehelicher Sohn, trifft im Gebirge auf Ignez/Agnes, Alonzos/Sylvesters Tochter, die ihn als Juan/Johann, Raimonds/Ruperts ehelicher Sohn, hinzukommt, auf den Verdacht hin, beide seien aus Ciella/Rossitz, verlässt.

Daraufhin führen Rodrigo/Ottokar und Juan/Johann einen Eifersuchtsstreit um Ignez/Agnes. Als sie sich trennen, verfolgt Juan/Johann Ignez/Agnes bis vor das Tor, gesteht ihr seine Liebe, die er von ihr nicht erwidert sieht, und hält ihr aus diesem Grund einen Dolch hin, mit der Aufforderung ihn zu töten.

Unterdessen ist Raimonds/Ruperts Ritter in Gossa/Warwand von Alonzos/Sylvesters Leuten, ohne dessen Aufforderung getötet worden; Antonio/Jeronimus, ein Freund beider Familien, konnte nur knapp entfliehen.

Franziska/Gertrude berichtet ihrem Mann Alonzo/Sylvester von den Anschuldigungen gegen ihn aufgrund des "Geständnisses" von dem bei der Leiche gefundenen Mann. Vor dem Tor trifft Antonio/Jeronimus auf Juan/Johann und verwundet ihn, da er denkt, Juan/Johann wolle Ignez/Agnes mit dem Dolch auf Raimonds/Ruperts Geheiß hin töten. Daraufhin reitet er nach Ciella/Rossitz, um sich Klarheit über die gesamte Situation zu verschaffen.

3. Akt: Ignez/Agnes trifft im Gebirge auf Rodrigo/Ottokar, und sie führen ein Gespräch über die eventuell voreiligen Anschuldigungen gegen ihre Väter. Unterdessen erfährt Raimond/Rupert, dass sein Ritter in Warwand erschlagen und Juan/Johann verwundet wurde. Kurz darauf erscheint Antonio/Jeronimus in Ciella/Rossitz und beschuldigt die Familie, Juan/Johann angestiftet zu haben Ignez/Agnes zu töten und berichtet Elmire/Eustache, Raimonds/Ruperts Frau, von der Liebe zwischen ihrem Sohn Rodrigo/Ottokar und Ignez/Agnes. Außerdem teilt er Raimond/Rupert mit, dass Alonzo/Sylvester ein Gespräch mit ihm möchte, um die Zweifel und Anschuldigungen um den Mord aufzudecken. Bei seinem Abgang wird er auf Raimonds/Ruperts Geheiß hin vom Volk getötet.

4. Akt: Vor seiner Frau macht Raimond/Rupert seinen Diener Santin/Santing für den Tod an Antonio/Jeronimus verantwortlich. Diese versucht ihn daraufhin von Raimonds/Ruperts Unschuld an Peters Tod zu überzeugen und gesteht ihm kurz darauf die Liebe zwischen Rodrigo/Ottokar und Ignez/Agnes.

Unterdessen erfährt Alonzo/Sylvester von Antonios/Jeronimus Tod und schwört Rache auf Raimond/Rupert.

Rodrigo/Ottokar trifft auf Barnabé/Barnabe, die Tochter der Totengräberin, während sie einen Trunk mit einem abgehackten, kleinen Finger anrührt. Diese berichtet ihm daraufhin, dass sie Peter, zusammen mit ihrer Mutter, ertrunken am Fluss gefunden hat und ihm, da dieser Glück bringen soll, den kleinen Finger abgetrennt habe. Daraufhin erschienen zwei Männer, die sich über den anderen Finger hermachen wollten, jedoch von Raimond/Rupert entdeckt wurden.

Ottokar schickt sie daraufhin zu Agnes, um ihr mitzuteilen, dass er sie nachts in einer Höhle treffen möchte. Auf ihrem Weg trifft sie auf Raimond/Rupert und Santin/Santing und teilt ihnen, unwissend, wer sie sind, mit, dass Ignez/Agnes nachts ins Gebirge gerufen wird. Zur selben Zeit wird Rodrigo/Ottokar auf Befehl seines Vaters hin eingesperrt, kann jedoch, nachdem er seiner Mutter von dem Missverständnis um Peters Tod erzählt hat, aus dem Turmfenster entfliehen.

5. Akt: Nachdem Barnabé/Barnabe Ignez/Agnes zu dem Treffpunkt geführt hat, tauschen sie und Rodrigo/Ottokar ihre Kleider, um Raimond/Rupert zu verwirren, der auf dem Weg ist sie, aus Rache an Alonzo/Sylvester, zu töten. Durch diesen Kleidertausch tötet jeder der Väter unwissend sein eigenes Kind. Als Ursula/Ursula, Barnabés/Barnabes Mutter, am Schauplatz auftritt, klärt sie das Missverständnis um den ermordet geglaubten, jedoch in Wirklichkeit ertrunkenen Peter auf und bewegt dadurch die beiden verfeindeten Familienteile zu einer Versöhnung.


Autorin: Kerstin Lindner im Rahmen des Proseminars "Heinrich von Kleist: Drama" an der Universität Paderborn, Sommersemester 2006. Dozent: Dr. Stefan Elit