März 4 [1847, Dresden]. Zur Vorlesung vorbereitet. Zschokkes "Zerbrochenen Krug" und den von Kleist gelesen. Das erstere süße Süppchen ging den Leuten besser ein als Kleists derbe Kost. Freilich aber hat das Stück eine peinliche monotone Spannung, die Handlung bewegt sich rastlos, ohne vom Fleck zu rücken. Der Vorleser muß sich ebensosehr abhaspeln wie der Zuhörer.


Aus: Devrient, Eduard: Aus seinen Tagebüchern. Hrsg. von Rolf Kabel. [Bd. 1]: Berlin - Dresden 1836-1852. Weimar: Böhlau 1964. S. 381-382. (Veröffentlichung der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin)