Kleistpreis 2002 an Martin Mosebach
Die offizielle Pressemeldung des Präsidenten der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft
Laut Mitteilung des Präsidenten der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, des Kölner Literaturprofessors Günter Blamberger, geht der Kleist-Preis 2002 an den Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach. Er erhält die mit 40.000 DM [!] dotierte Auszeichnung am 30. November in Berlin. Die Laudatio hält die Hamburger Autorin Brigitte Kronauer, der – im Auftrag der Jury der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft – die Auswahl des diesjährigen Preisträgers in alleiniger Verantwortung oblag. Das Preisgeld geben die Kultur-Stiftung der Deutschen Bank und die Holtzbrinck-Verlagsgruppe. Der Preis hat eine lange Tradition. In den zehner und zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts wurden die jungen Hans Henny Jahnn, Bertolt Brecht, Robert Musil oder Anna Seghers ausgezeichnet. Nach der Wiederbegründung des Preises 1985 hießen die Preisträger u.a. Alexander Kluge, Thomas Brasch, Heiner Müller, Ernst Jandl, Monika Maron, Herta Müller, Hans Joachim Schädlich, Dirk von Petersdorff, Barbara Honigmann und zuletzt Judith Hermann. Martin Mosebach, 1951 in Frankfurt/M. geboren, hat Gedichte, Essays und Romane veröffentlicht, zuletzt die Romane ‚Eine lange Nacht’ (2000) und ‚Der Nebelfürst’ (2001) sowie den Erzählband ‚Das Grab der Pulcinellen’ (2001). Ausgezeichnet wurde er bisher u.a. mit dem Heimito von Doderer-Literaturpreis 2001.
Die Reden bei der Preisverleihung
Günter Blamberger: Rede zur Verleihung des Kleist-Preises an Martin Mosebach im Berliner Ensemble am 30. 11. 2002.
In: Kleist-Jahrbuch 2003, S. 3-5.
Brigitte Kronauer: "... ewiger Flügel! Oh!" Laudatio zur Verleihung des Kleist-Preises an Martin Mosebach.
In: Kleist-Jahrbuch 2003, S. 6-11.
Martin Mosebach: "Romane schreiben, wie man einen Schuh macht". Dankrede bei der Verleihung des Kleist-Preises.
In: Kleist-Jahrbuch 2003, S. 12-19.
(Leicht gekürzt, unter dem Titel "Ich wollte das Erzählen lernen, wie man das Schuhmachen lernt. Heinrich von Kleist, mein Schuster Louis Desfosses und sein indischer Kollege Caliban oder Über die unerhörte Kunst des ersten Satzes und die unaufhörliche Liebe zum Handwerk" als Vorabdruck erschienen in: FAZ, 15. Februar 2003.)